„Der raue Ton in den sozialen Medien findet leider mehr und mehr Eingang im realen Umgang des täglichen Lebens miteinander“, sagt Petra Blume, stellvertretende Vorsitzende des Seniorenbeirates Husum.
In der Tat gibt es kaum einen Tag, wo nicht Polizisten, Rettungskräfte, ehrenamtliche Feuerwehrleute und andere Helfende verbal beleidigt oder sogar tätlich angegangen werden. Doch inzwischen hat dieses unschöne Verhalten in der gesamten Gesellschaft um sich gegriffen. „Manchmal ganz provokant, um zu beleidigen, aber häufig auch aus völliger Unachtsamkeit heraus, ohne sich bewusst zu sein, wie andere Menschen dadurch emotional verletzt werden. Zeit für uns, ein kleines Zeichen zu setzen“, so Petra Blume weiter.
„Wir haben daher den Aufkleber mit dem Motto 'Seid nett zueinander' entwickelt und möchten mit diesem sensibilisieren, mehr Verständnis, Respekt und manchmal Geduld für andere aufzubringen. Sei es im Straßenverkehr, bei Diskussionen, in Notsituationen oder bei ganz normalen Handlungen im Alltag. Manchmal hilft ein tiefes Durchatmen mehr als eine beleidigende Äußerung, ein Lächeln mehr als ein herablassender Blick“, sagt auch der Vorsitzende Carsten Carstensen zu der Idee, das lachende Herz mit dem Slogan als Geschenk des Seniorenbeirates unter die Leute zu bringen.
„Wir werden die Welt nicht ändern können, aber wenn wir damit ein paar Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern und sie dieses an ihre Mitmenschen weitergeben können, haben wir schon etwas erreicht und wir hoffen auf viele lächelnde Multiplikatoren“, so Petra Blume.
Der Aufkleber ist während den Seniorensprechstunden im Rathaus (jeden ersten Donnerstag im Monat von 11 bis12 Uhr, Raum 025) kostenfrei erhältlich. Andere Ausgabestellen sind derzeit im Gespräch. Firmen und Institutionen können den Aufkleber über seniorenbeirat@husum.de anfordern.
„Der Seniorenbeirat hat schon viele gute Ideen auf den Weg gebracht und sorgt damit für das Allgemeinwohl in Husum. Wir unterstützen die Aktionen immer gerne, sofern diese umsetzbar sind, danken den Mitgliedern sehr für ihr ehrenamtliches Wirken und für die gute Zusammenarbeit mit der Politik und Verwaltung“, so Bürgervorsteher Robert Koch und Bürgermeister Martin Kindl.
Der internationale >>Tag der älteren Minschen<< wurde 1990 durch die UNO ins Leben gerufen und seitdem weltweit jährlich am 1.Oktober gefeiert.
Das Ziel der Uno ist es dabei, die Leistungen älterer Menschen für die Gesellschaft zu würdigen.
1.10.2024, 16 - 19 Uhr
Übergangshaus Königstr. 54 - 56, Lübeck
30 + Jubiläum des Beirates für Senior:innen
„Wer Rentner quält, wird nicht gewählt“
Lebhafte Diskussion um Inflationsausgleich für Ruheständler – Proteste in Berlin geplant
Von Sebastian Prey
Stockelsdorf. Dieses Thema elektrisiert die ältere Generation. Mit knapp 100 Gästen war der Sitzungssaal im Stockelsdorfer Rathaus bis auf den letzten Platz gefüllt. Vertreter von Seniorenbeiräten aus Lübeck, Scharbeutz, Bad Schwartau, Bad Segeberg, Plön, Kiel und etlichen anderen Orten waren gekommen. Sie wollten mit Politikern der unterschiedlichsten Parteien und einem Renten-Experten über einen Inflationsausgleich für Rentner in Höhe von 3000 Euro, Altersarmut und das Rentensystem diskutieren.
Mehr als zweieinhalb Stunden diskutierten Reiner Heyse (Gewerkschafter und Herausgeber der Initiative Rentenzukunft), die SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Hagedorn, Sebastian Schmidt (CDU-Fraktionschef im Kreistag Ostholstein) und Tobias Maack (FDP-Kreisvorsitzender Ostholstein) mit den Anwesenden. Für die Kommunalpolitiker Schmidt und Maack war die Debatte eine besondere Herausforderung, denn beide wollen für ihre Parteien im kommenden Jahr für die Bundestagswahl kandidieren. Im Sitzungssaal mussten sie nun zur Rentenpolitik auf Bundesebene Stellung beziehen.
Schmidt propagierte mehrfach, dass Altersarmut nur bekämpft werden könne, wenn die drei Säulen – gesetzliche und betriebliche Rente sowie private Vorsorge – gleichermaßen gestärkt werden. Maack machte sich mit seinen Aussagen hingegen keine Freunde. Aus seiner Sicht sei in der Vergangenheit vieles versäumt worden, so müsse das Alter bei Renteneintritt noch einmal erhöht werden. „Das wird sich nicht vermeiden lassen“, sagte der FDP-Mann. Insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels.
Dafür gab es nicht nur aus dem Saal Widerspruch. Auch Hagedorn hielt dagegen. „Unser Rentensystem ist stärker als mancherorts behauptet wird“, sagte die SPD-Politikerin. Sie erinnerte unter anderem an die Einführung der Grundrente und das anstehende Rentenpaket II, das die Rente auch der Babyboomer bis 2040 auf dem bestehenden Niveau sichern werde. Dem wollte auch Renten-Experte Heyse nicht widersprechen. „Das sollte zu schaffen sein“, sagte Heyse, der allerdings auch einen problematischen Trend sieht. „In den letzten 15 Jahren ist die Altersarmut um 80 Prozent gestiegen. Mittlerweile ist jeder fünfte Rentner von Armut bedroht“, sagte Heyse. Er befürchte, dass diese Dynamik sich fortsetze, wenn das Versorgungsniveau nicht angehoben werde. Er sprach sich für eine Mindestrente von 60 Prozent des mittleren Einkommens aus und gegen eine börsenorientierte Rente. Zudem unterstützte er die Forderung der Rentner nach einer einmaligen Zahlung von 3000 Euro als Inflationsausgleich.
Einem Inflationsausgleich für Rentner nach dem Vorbild der Zuschüsse für Pensionäre räumten die anwesenden Politiker wenig Chancen ein. „Es geht nicht darum, dass ich Ihnen das nicht gönne, aber es muss ja auch finanziert werden können“, sagte Hagedorn. Sie stellte klar, dass Abgeordnete auch keinen Inflationsausgleich wie häufig propagiert bekommen hätten.
Für Stockelsdorfs Seniorenbeirat Jürgen Fischer ist das kein Grund, klein beizugeben. Er hat unter anderem zwei Demonstrationen organisiert und die inzwischen bundesweite Initiative „3000 Euro Inflationsausgleich auch für Rentner*innen!“ angeschoben. „Das Nein zum Inflationsausgleich haben wir schon oft gehört. Wir werden uns aber das Ja erarbeiten“, kündigte Fischer zum Ende der Veranstaltung an. Und der Kampf geht weiter. Und zwar am 6. November, denn dann fahren mehrere Busse aus Stockelsdorf zu einer bundesweiten Protestaktion nach Berlin. „Es sollte allen klar sein: Wer Rentner quält, wird nicht gewählt.“
Quellenangabe: Bad Schwartau vom 20.09.2024, Seite 14
Startklar für das Training. Die Gruppe war hochmotiviert.
„Das kürzlich angebotene Pedelec-Training war ein voller Erfolg“, wie der Vorstand des Seniorenbeirates Husum mit Freude feststellte. Gute zwei Stunden lang übten die Teilnehmenden unter Anleitung von Johanna Becker vom ADAC und Jan Hendrik Notbaar, Meister für Fahrradtechnik, auf dem Husumer Messegelände den Umgang mit dem Pedelec.
Einige hatten schon lange keine richtige Fahrpraxis mehr und wollten sich Tipps und Tricks holen. Zudem wurden etliche Fahrradsättel vom Fachmann erst einmal auf die richtige Höhe der Fahrenden eingestellt und so manch einer zeigte sich erstaunt, dass der Luftdruck im Reifen bis zu sechs Bar betragen muss.
Der aufgebaute Parcours mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden half, die Fertigkeiten zu verbessern. Außerdem konnten viele Fragen zur vollen Zufriedenheit der Mitmachenden beantwortet werden.
Husum, 14.Juli 2023
(Presserechtlich verantwortlich: Simone Mommsen, Seniorenbeirat Husum, Foto: Seniorenbeirat Husum/Ralf Ahrens)
Gefördert vom Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein
Wissenschaftliche Beratung durch das "Deutsche Institut für Sozialwirtschaft e.V. (DISW)